MARK KNOPFLER : VIENNA 2019

 

Disc One (67:52)

  1. Why Aye Man
  2. Corned Beef City
  3. Sailing To Philadelphia
  4. Once Upon A Time In The West
  5. Romeo And Juliet
  6. My Bacon Roll
  7. Matchstick Man
  8. Done With Bonaparte

Disc Two (60:24)

  1. Heart Full Of Holes
  2. She's Gone/Your Latest Trick
  3. Postcards From Paraguay
  4. On Every Street
  5. Speedway At Nazareth
  6. Money For Nothing
  7. Piper To the end
  8. So Far away

Label : MarkKnopfler.com

Venue : Wiener Stadthalle, Vienna, Austria

Recording Date : June 28, 2019

Quality : Soundboard recording (A+)

Concert Review (Heute) : In den 1980er Jahren kam man um die Dire Straits nicht herum. Hits wie Brothers in Arms, Money for Nothing, Romeo and Juliet oder Sultans of Swing kann auch heute noch fast jeder mitsingen. Kern und Mastermind der britischen Kultgruppe war Gitarrist Mark Knopfler. Seit der Trennung im Jahr 1995 ist er zwar solo, aber definitiv nicht alleine unterwegs. Im Rahmen der Abschiedstournee, die Knopfler aktuell durch die ganze Welt führt, machte er auch in der Wiener Stadthalle halt - und brachte zehn weitere Profimusiker mit, die insgesamt 48 Instrumente spielten. "Sie sind zu brilliant für mich - ich spiele nur ein einziges Instrument," scherzt der gutgelaunte Knopfler. Dabei hatte er nicht weniger als zehn Gitarren im Gepäck. "Meine Kiste voller Fehler", wie er sie liebevoll nennt. Rund 10.000 Fans erhofften sich das ultimative musikalische Spektakel - zumindest teilweise sollten sie es auch bekommen. Denn auch Rockstars sind, wenngleich ihrer unsterblichen Aura, nicht vor dem Altern gefeit. Und so merkte man auch Knopfler an, dass er mit nun 69 Jahren auch langsam müde wird. "Als ich zum ersten Mal hierher kam, war ich ein junger Kerl. Jetzt bin ich ein alter Mann und glaube, ich sollte mich zur Ruhe setzen", erzählt Knopfler dem Publikum. "Aber ich liebe es einfach, für die Menschen zu spielen. Also was soll man tun?" Der Jubel der Fans ist Antwort genug: einfach weiterspielen. Wenngleich mit Altersschwäche spielt sich Knopfler souverän durch sein Repertoire und hat dabei über die Jahre kein bisschen Rock 'n' Roll eingebüßt - denn auch heute schert er sich nicht darum, was von ihm erwartet wird. So entpuppt sich der Abend nicht als ein Dire-Straits-Best-Of, sondern als Reise, die tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Phasen von Knopflers Schaffen bietet. Es liegt auf der Hand, dass der gebürtige Schotte sich auch zur Volksmusik hingezogen fühlt - wie man etwa bei den Songs Why Aye Man oder Done With Bonaparte erkennt, wo auch ein traditioneller Dudelsack zum Einsatz kam. Jedoch schreckt der Musiker auch vor exotischerem Material nicht zurück: Postcards From Paraguay mutet Latin-durchzogen an, bei Once Upon a Time in the West lauscht man Reggae-Rhythmen. Zusätzlich zu Letzterem spielte die Band an dem Abend insgesamt fünf weitere Stücke aus dem Dire-Straits-Repertoire: On Every Street, Your Latest Trick und das hochemotionale Romeo and Juliet. Bereits bevor es jedoch in die Zugabe ging, stand plötzlich der halbe Saal von den Sitzen auf und strömte zur Bühne - ohne den obligatorischen Hit Money for Nothing geht man wohl nicht nach Hause - und der folgte prompt. Partystimmung in der Stadthalle, Knopfler und Band gehen erneut von der Bühne, erscheinen wenig später jedoch zur zweiten Zugabe. Dann wird Piper to the End angestimmt, bevor man mit dem heute letzten Straits-Hit So Far Away die Show beendet. Mark Knopflers Repertoire beherbergt zahlreiche Juwelen - natürlich kann man nicht alle davon an einem Abend präsentieren. Der Edelgitarrist hat es aber geschafft, sich in Würde zu verabschieden, auch, wenn die meisten Besucher so wirkten, als wären sie nur "für's Geld" da, für den einen Hit aus 1985.